Piercings in der Schwangerschaft

Ob man gerne Metall oder andere Materialien im Bauchnabel, den Brustwarzen oder im Intimbereich seines Körpers trägt, ist eine reine Geschmackssache und kann jeder für sich selbst entscheiden.  Während der Schwangerschaft müssen die Stäbe aus dem wachsenden Bauch, den größer werdenden Brüsten und vor allem aus der Vagina, nach fester Überzeugung vieler Menschen, raus genommen werden.

Muss ich meine Piercings in der Schwangerschaft raus nehmen?

Und dies trifft vor allem auf die Intimpiercings zu, denn sie stören bei den Vorsorgeuntersuchungen und während der Geburt. Auch sonst kann es durchaus ratsam sein, sich zumindest für die Zeit der Schwangerschaft von seinen Piercings zu trennen. Durch die hormonellen Veränderungen erhöht sich die Entzündungsgefahr – das gilt leider auch für ältere, eigentlich längst verheilte Piercings. Außerdem sind jetzt allergische Reaktionen auf das Metall möglich, selbst wenn Sie vorher nie Probleme damit hatten. Deswegen ist ein neues Piercing während der Schwangerschaft auf jeden Fall tabu!

Schmuck für Bauchnabelpiercings
Bauchnabelpiercing

Beim Bauchnabelpiercing besteht zudem die Gefahr, dass das Loch reißt, wenn der Bauch wächst. Außerdem kann es den Ultraschall beeinflussen. Doch falls Sie sich schon darauf gefreut hatten, ein Glitzersteinchen auf Ihrer schönen prallen Kugel blinken zu sehen: Es gibt spezielle Schwangerschaftspiercings (erhältlich für sieben bis zehn Euro in Piercingstudios oder im Internet) aus Kunststoff. Bei diesen PFTF-Stäben besteht weder eine Entzündungs- noch eine Allergiegefahr, außerdem ist es deutlich biegsamer. Spätestens ab dem vierten Monat sollten Sie Ihr bisheriges Piercing gegen ein solches Modell austauschen. Wenn Sie ganz auf Nummer sicher gehen wollen: Es gibt auch Klebe-Piercings – das ist zwar ein wenig geschummelt, sieht aber trotzdem hübsch aus.

Allerdings fordern viele Frauenärzte Ihre Patientinnen während des Ultraschalls auf, auch ein solches Schwangerschaftspiercing kurzzeitig herauszunehmen. „Wenn Sie nach dem Ultraschall ein wenig Wundsalbe als Gleitmittel verwenden, lässt sich das Piercing aber problemlos wieder einsetzen“, rät Hebamme Ivonne Engler-Zünd.

Und hier noch ein Tipp für alle Frauen, die sich während der Schwangerschaft doch lieber Ihres Metallschmucks entledigen: Selbst wenn das Bauchnabelpiercing ein paar Monate draußen bleibt, wächst das Loch nicht zwangsläufig wieder zu. Und sollte es doch passieren, kann der Piercer es zwei bis drei Monate nach der Geburt vorsichtig dehnen – und dann können Sie den flacher werdenden Bauch wieder mit einem Piercing verzieren.