Kostenfallen beim Traumhaus

Die Zinsen sind derzeit auf einem Tiefststand – die beste Gelegenheit, sich den Traum vom eigenen Haus zu verwirklichen. Doch so günstig man derzeit auch an einen Kredit kommt, das neue Eigenheim kann schnell zur Kostenfalle werden, wenn man nicht aufpasst. Die versteckten Kosten lauern sowohl beim Altbau wie auch beim Neubau. Sogar das Auto kann zum Kostenrisiko werden. Mit diesen Tipps sind Sie beim Hauskauf Haus auf der sicheren Seite.

Der Kauf einer eigenen Immobilie ist für die meisten ein Schritt, den sie nur einmal im Leben wagen. Sei es für den Eigenbedarf oder als reine Wertanlage, der Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung will gut geplant sein. Dabei müssen nicht nur die im Kaufvertrag enthaltenen Kosten berücksichtigt werden. Je nachdem, ob es sich um einen Neu- oder einen Altbau, um eine Wohnung oder ein Haus handelt, kommen weitere Posten hinzu.

Diese Nebenkosten fallen beim Hauskauf immer an

„Es gibt bestimmte Nebenkosten, die fallen immer an, wenn ich Grund und Boden erwerbe“, erklärt Peter Burk vom Institut für Bauen und Wohnen in Freiburg. Dazu zählten die Grunderwerbssteuer, Notargebühren, Grundbucheintragungen und Kosten für einen oder mehrere Kredite. Häufig komme noch die Courtage für den Makler hinzu. „Man sollte auf alle Fälle mit Nebenkosten in Höhe von zehn Prozent des Kaufpreises rechnen“, schätzt Burk. Bei den weiteren Kosten komme es zunächst einmal darauf an, ob der Interessent einen Alt- oder einen Neubau erwerben wolle.

Je nach Bundesland beträgt die Grunderwerbssteuer zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. In Schleswig-Holstein wurde sie in 2014 sogar auf 6,5 Prozent angehoben, Anfang 2015 folgte Nordrhein-Westfalen (NRW). Um zu sparen, lohnt es sich bei einem Neubau unter Umständen, Grundstück und Haus in separaten Verträgen zu kaufen, um nur für das Grundstück eine Grunderwerbssteuer entrichten zu müssen. Bei einem gebrauchten Haus sollte man enthaltene Einrichtungen wie etwa eine Küche einzeln ausweisen, damit sie bei der Steuer nicht berücksichtigt werden. Für den Notar muss man in der Regel 1,5 Prozent des Kaufpreises veranschlagen. Ist ein Makler beteiligt, wird der Käufer nochmal zur Kasse gebeten. Die übliche Courtage beträgt 5,95 Prozent des Kaufpreises.

Sanierungen können teuer werden

Ist das Traumobjekt ein Altbau, sollte der Käufer sehr genau prüfen, welche Sanierungen anstehen. Häufig ist es notwendig, die Fenster auszutauschen sowie Wände und Dach an die geltenden Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) anzupassen und sie mit einer Dämmung auszustatten. Die Maßnahmen senken zwar auf Dauer auch die Betriebskosten, kommen aber erst einmal zum Kaufpreis und den Nebenkosten hinzu. Bei der Einschätzung des Investitionsbedarfs sollten Sie sich bei Bedarf von einem unabhängigen Bausachverständigen unterstützen lassen, den unter anderem die Verbraucherzentralen oder der Verband privater Bauherren vermitteln können.