Für den wirtschaftlichen Erfolg einer Photovoltaik Solaranlage ist die Dachausrichtung der wesentliche Erfolgsparameter. Unter Photovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von Sonnenenergie in elektrische Energie mittels Solarzellen. Je besser die Sonnenstrahlen die Dachflächen erreichen, desto mehr Solarstrom wird die jeweilige Anlage produzieren.
Bei der Umwandlung wird der photoelektrische Effekt ausgenutzt. In Photovoltaikanlagen findet die Energiewandlung mithilfe von Solarzellen, die zu so genannten Solarmodulen verbunden werden, statt. Die Nutzung der erzeugten Elektrizität kann vor Ort erfolgen, in Akkumulatoren gespeichert oder in Stromnetze eingespeist werden.
Photovoltaikanlage mit Süddach
Besonders geeignet sind Dächer mit einer Südausrichtung und einer Neigung von rund 30 Grad – und das am besten in einer sonnenreichen Gegend. Doch auch bei Abweichungen der Ausrichtung nach Osten oder Westen erlauben Solaranlagen noch ordentliche Erträge. Experten halten es bei einer Abweichung von 45 Grad in die eine oder andere Himmelsrichtung immer noch für realistisch, dass 90 bis 95 Prozent der Strommenge gegenüber der optimalen Ausrichtung gegen Süden produziert werden können. Die maximale Solarstromproduktion findet auf Süddächern über Mittag statt.
Photovoltaikanlage mit Satteldach in West Ost Richtung
Aber auch Dachausrichtungen die von diesen Empfehlungen abweichen sind hoch interessant. So bringen Satteldächer in West Ost Richtung auch noch ca. 90 Prozent des Stromertrags eines Süddachs. Großer Vorteil bei dieser Dachform ist, dass nicht eine Produktionsspitze an Solarstrom über Mittag entsteht, sondern zwei Stromberge im Tagesverlauf entstehen. Die Ostseite erreicht um ca. 10 Uhr morgens ihr Maximum an Solarstrom und die Westseite gegen ca. 15 Uhr. Gerade hinsichtlich der Eigenstromnutzung können Photovoltaik Anlagen Betreiber ihre Eigenstromquoten im Tagesverlauf optimieren. Die Produktionskurven an Solarstrom sehen dann aus wie zwei versetzte Berge.
Belegen kann man die Dachflächen mit Dünnschicht Modulen, aber auch kristalline Module neuerer Bauart bringen auf diesen Dächern top Erträge. Relevant für die Modulentscheidung ist die zu belegende Gesamtfläche. Für ein kWp elektrische Leistung braucht man beim Einsatz der Dünnschicht Solarmodule ca. 13 m² Dachfläche. Kristalline Solarmodule hingegen benötigen ca. 8 m² Dachfläche für die gleiche Leistung. Bei ausreichend großen Dachflächen wäre den Dünnschicht Solarmodulen der Vorrang zu geben, weil diese schon bei diffusem Licht Solartstrom produzieren. Bei kleinen Dachflächen und hohem Eigenstromstrombedarf, ist die Produktionsleistung zu maximieren. In diesem Fall ist den kristallinen Solarmodulen der Vorrang zu geben.
Photovoltaikanlage auf Norddächern
Auch Dachflächen die nach Norden zeigen sind eine Überlegung wert und durchaus interessant für die Stromerzeugung mittels einer Photovoltaik Solaranlage. Bis zu einer Dachneigung von 15 Grad können die Solarmodule sogar dachparallel verlegt werden. Bei dieser Dachneigung erreichen die Sonnenstrahlen durchaus die komplette Dachfläche im Tagesverlauf. Die Stromproduktion erreicht in diesem Fall Werte, wie bei einer West Ost Ausrichtung.
Wird das Nord Dach steiler, kommt zunehmend Verschattung von Süden her ins Spiel, was die Stromproduktion deutlich schmälert. Deshalb sind auf Norddächern mit einer Dachneigung über 15 Grad die Module dann in Richtung Süden aufzuständern. Beim Aufständern der Solarmodule ist die Verschattung in die nächste Reihe zu berücksichtigen. Dabei gilt, dass der Abstand zwischen den Reihen mindestens der drei fachen Aufständerungshöhe entsprechen sollte. Im Ergebnis reduziert sich die zu installierende elektrische Leistung um ca. 30 Prozent gegenüber der Parallelverlegung der Solarmodule. Dafür hat die aufgeständerte Photovoltaik Solaranlage bezogen auf die installierte elektrische Leistung Stromerträge, wie bei einer Dachausrichtung nach Süden.